Der jährliche »Tag der Sommerfrische« am Sonntag, dem 23. August 2020 widmet sich dieses Jahr der besonderen Kulturlandschaft des Schwarzatals.
Details unter: tag-der-sommerfrische.de.
Der Ausdruck »Sommerfrische« hat sich in Deutschland im 19. Jahrhundert etabliert. Das Übersiedeln vom Quartier in der Stadt auf den Landsitz ist schon in der Antike üblich gewesen. Mit dem Aufblühen der Städte wurde seit der Renaissance in Kreisen der Aristokratie der saisonale Wechsel von Stadtpalais (Winterschloss) in die Sommerresidenz gepflegt. Mit der Industrialisierung ging der Brauch auf das gehobene Bürgertum über. Ab dem 19. Jahrhundert wurde Europa durch die Eisenbahn erschlossen, der früher aufwändige und unbequeme Ortswechsel wurde zur Erholungsreise.
Damit war ab Mitte des 19. Jahrhunderts die »Sommerfrische« fester Bestandteil des Sommerlebens der Aristokratie und des wohlhabenden Bürgertums und erreichte im 20. Jahrhundert die breiten Massen. Wer sich keinen eigenen Sommersitz leisten konnte, quartierte sich in Gasthäusern und Privatquartieren ein. So sind »Sommerfrische« und der beginnende Tourismus eng miteinander verbunden. Ergänzend entstanden die örtlichen Unterhaltungsangebote für die »Sommerfrischler«, wie das vorher unübliche Freibaden an Seen, das Wandern oder Bergsteigen.
Daneben entwickelten sich auch Infrastrukturen – u.a. Straßen, Wanderwege mit Aussichtspunkten für die Erholung in der Natur, Bäder für den Sport, sowie Pavillons für Vergnügungen. Auch Handwerksbetriebe, die zum einen für das Schloss Schwarzburg arbeiteten, aber auch die »Sommerfrische-Architekturen« erschufen, siedelten sich an. Die ökonomischen Grundlagen der Region richteten sich in starkem Maße an den Sommergästen aus. Ab ca. 1880 bis zum ersten Weltkrieg reisten jährlich etwa 13.000 bis 18.000 Besucher in das Schwarzatal. Prominentester Sommergast war Friedrich Ebert, der 1919 als damaliger Reichspräsident in Schwarzburg die Weimarer Verfassung unterzeichnete.
Auch in der DDR-Zeit war das Schwarzatal ein beliebtes touristisches Ziel, zumeist über den organisierten FDGB-Tourismus und umrahmt durch vielfältige kulturelle Angebote. Mit der Grenzöffnung 1989 ging die Nachfrage jedoch schlagartig zurück.
Von 1880 bis 1940 entwickelten sich im Schwarzatal die sogenannten »Sommerfrische-Architekturen« – im Regelfall zweistöckige Häuser mit angebauten Balkonen in der oberen Etage für den Blick in die Landschaft, im Erdgeschoss mit Laubengängen und oftmals mit Türmchen versehen. Ähnlich wie die Bäderarchitektur – vor 1900 besonders im Ostseeraum oder auch in den Kurbädern – zeichnet sich die »Sommerfrische-Architektur« durch eine markante und wiedererkennbare Sprache aus. Eine Vielzahl an Hotels und Pensionen entstand im Schwarzatal.
Neben der dramatisch schönen Landschaft des Schwarzatals gibt es eine Vielzahl dieser Sommerfrische Häuser, die darauf warten wiederentdeckt und erobert zu werden.
Weiter zu den Sommerfrische Häusern.
Weitere Termine in der Region auf:
www.rennsteig-schwarzatal.de
Termine der Internationalen Bauausstellung IBA Thüringen finden Sie hier:
www.iba-thueringen.de/kalender
Dr. Burkhardt Kolbmüller
Vorsitzender
tel+49 177 6027158
Die Zukunftswerkstatt Schwarzatal und ihre Mitglieder aus den regionalen Vereinen und interessierten Einzelpersonen engagieren sich als Partner der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung der Region Schwarzatal.
Auenstraße 11
99510 Apolda
Geschäftsführung:
Dr. Marta Doehler-Behzadi
Projektleitung:
Ulrike Rothe
tel +49 3644 518 32 0
fax+49 3644 518 32 29
IBA ist ein organisierter Ausnahmezustand. Von 2012 bis 2023 wird ganz Thüringen zu einem Zukunftslabor. Die Internationale Bauausstellung Thüringen bietet Anregung und Unterstützung für Partner, die neue Vorgehensweisen erproben und Modellprojekte umsetzen wollen und führt selbst Initiativprojekte durch. Dafür öffnet sie experimentelle Denk- und Gestaltungsspielräume.
Die Initiative »Zukunftswerkstatt Schwarzatal« hatte sich mit dem Maßnahmenpaket »Resilientes Schwarzatal« am Projektaufruf der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen beteiligt und ist im September 2014 als offizieller IBA-Kandidat bestätigt worden.
Sie ist mit der »Sommerfrische Schwarztal« seit 2015 Teil des Forschungsprojekts »Baukultur konkret« des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Das Projekt setzt sich insbesondere mit Baukulturinitiativen in ländlichen Gemeinden sowie kleineren und mittleren Städten auseinander. Die Bundesstiftung Baukultur begleitet das Vorhaben.
i.A. der IBA Thüringen
Ulrike Rose
www.kulturräume.net
Das Büro »kulturräume gestalten« unterstützt die Aktivitäten im Schwarzatal bei der Entwicklung der Sommerfrische Architekturen für künftige Nutzungen.
Weitere Aktivitäten im Schwarzatal:
www.iba-thueringen.de/projekte/schwarzatal-region
Zukunftswerkstatt Schwarzatal e.V.
Dr. Burkhardt Kolbmüller
Vorsitzender
Schlossstraße 5
07427 Schwarzburg
tel +49 177 6027158
Fotografie:
Büro für Urbane Projekte
Tillmann Gebauer
Thomas Müller
Dörthe Hagenguth
Kai-Uwe Schulte-Bunert
Konzeption:
Ulrike Rose
kulturräume gestalten
Gestaltung:
Maria Gottweiss
Programmierung:
Jens Weber
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